Donnerstag 21. Januar von 9.30 Uhr – 11.15 Uhr
Zum wiederholten Male war das Infoteam Organspende Saar (IOS) Gast am St. Wendeler Gymnasium Wendalinum, um umfassend über das Thema Organspende zu informieren. Organspende, seit 2014 auch Inhalt des Lernstoffes Biologie der Klassenstufe 9, veranlasste Lehrerin Christine Didas bereits im letzten Jahr das IOS-Referententeam bei diesem komplexen und sensiblen Thema um kompetente Unterstützung zu bitten. Klaus und Hanna Schmitt (IOS), sowie Dr. Kai Probst (Uniklinikum Homburg) standen also am Morgen des 21. Januar ca. 80 Schülerinnen und Schülern und zwei Gästen, die erfreulicherweise der öffentlichen Einladung (SZ) gefolgt waren, gegenüber. Verstärkung erfuhr das IOS erstmals durch Herrn Jörg Philipp, der sich als persönlich Betroffener (herztransplantiert), gerne auch den den Fragen der Zuhörerschaft stellen wollte.
Zunächst galt es aber für Klaus Schmitt, die Rahmenbedingungen einer Organspende, im sogenannten Transplantationsgesetz (TPG) verankert, in möglichst knapper und verständlicher Form rüberzubringen, um die Aufmerksamkeit der Jugendlichen nicht überzustrapazieren. Doch diese Angst war hier unbegründet.
Um es vorwegzunehmen, bei keiner schulischen Veranstaltung, sind wir bisher auf solch bemerkenswert großes Interesse gestoßen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können!
Dann war Dr. Kai Probst an der Reihe. In seiner offenen und lockeren Art fand er schnell den direkten Draht zu den jungen Leuten und erörterte kompetent und anschaulich den gesamten Ablauf einer Organspende aus medizinischer Sicht.
Im Anschluss daran berichtete Hanna Schmitt von ihrem persönlichen Erleben der langjährigen schweren Krankheit und der Dialyse ihrer Tochter Caroline, bis hin zu dem Entschluss, angesichts der unerträglich langen Wartezeiten auf ein Spenderorgan, ihr eine ihrer Nieren zu schenken.
Nach dieser sehr bewegenden Geschichte, fiel es Klaus Schmitt, als Vater von Caroline direkt betroffen, einen Moment sichtlich schwer den Bogen zu der nüchternen, aktuellen Organspende-Statistik zu spannen.
- Zahlen, die leider keinen Grund zu Optimismus geben!
An die folgenden ausführlichen Erläuterungen zur Handhabung des Organspendeausweises, stand das Angebot noch bestehende Fragen bei den Referenten loszuwerden.
Ein Schüler wollte wissen, ob es den irgendwelche Einschränkungen für Transplantierte gäbe. Darauf erklärte Dr. Probst spontan, dass Herr Philipp, der erst seit knapp vier Monaten mit einem fremden Herzen lebt, aus gutem Grund etwas abseits und nicht in Mitten der Menge Platz genommen habe. Das Immunsystem eines Transplantierten sei nämlich durch die Einnahme der zwingend erforderlichen Medikamente dermaßen geschwächt, so dass er sehr anfällig für Infekte sei. Herr Philipp, dem es für die Kürze der Zeit nach der Herzverpflanzung erstaunlich gut geht, stand auch gerne noch selbst kurz Rede und Antwort.
Auf die abschließende Frage nach Organspendeausweisen, verwies Klaus Schmitt auf den gut bestückten Infotisch am Eingang der Aula. Gegen 11.15 war die Veranstaltung pünktlich zu Ende.
Frau Didas verabschiedete die Referenten und bedankte sich im Namen der Schulleitung mit einem süßen „Merci“! Die Organspendeausweise fanden übrigens bei den Schülerinnen und Schülern reißenden Absatz, während die Aufklärungsbroschüren dieses Mal allesamt liegen blieben. – Alles verstanden!?
Hanna Schmitt