22. Januar, 9.35 Uhr – 11.15 Uhr
Rund 100 Schüler und Schülerinnen des Gymnasium Wendalinum informierten sich am 22. Januar zwei Schulstunden lang in der Aula über das Thema Organspende. Seit 2014 gehört dieses Thema zum Lehrstoff des Faches Biologie der
Klassenstufe 9. Lehrerin Christine Didas suchte sich für ihre Klasse daher Unterstützung für dieses sensible und sehr komplexe Thema und fragte schließlich beim Infoteam Organspende (IOS) an. Gerne waren das bewährte IOS - Referententeam und Dr. Kai
Probst vom Uniklinikum Homburg bereit, den wichtigen Aufklärungspart zu übernehmen.
Von Schulleiter Heribert Ohlmann begrüßt, sollten schließlich, nach Rücksprache mit den übrigen Fachlehrern Biologie, insgesamt vier „9 er-Klassen“ an der Veranstaltung teilnehmen.
Bei bereits mehreren Einsätzen in verschiedenen Schulen in Saarbrücken, Neunkirchen, Theley, Weiskirchen und auch Rüsselsheim, hatten die Referenten bislang so viel an Erfahrung gesammelt, um den jungen Leuten die wichtigsten Informationen zum Thema Organspende so komprimiert, anschaulich und lebendig wie möglich „rüberzubringen“ zu können. So traf das Team also am Morgen des 22. Januar gut gerüstet in der Schule ein und legte pünktlich um 9.35 Uhr mit dem Videoclip „von Mensch zu Mensch“ von Bo
Flowers los. Neben den angekündigten ca. 100 Schülern und Schülerinnen lauschten noch ein paar Lehrkräfte und Schulsekretärin Sabine Wellensohn, durch die Nierenspende an ihren Bruder selbst persönlich betroffen, der Videobotschaft.
Der ergangenen Einladung an die interessierte Bevölkerung durch die Presse folgte an diesem Morgen jedoch niemand.
Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung ging IOS-Referent Klaus Schmitt dann sozusagen „in medias res“. Mittels einer gut verständlichen Präsentation erläuterte er die gesetzlichen Grundlagen der Organspende (Transplantationsgesetz),
so wie alles Wissenswerte rund um den Organspendeausweis. Dann übernahm Dr. Kai Probst, der den Ablauf einer Organspende, vom
festgestellten Hirntod des Spenders bis hin zur Transplantation beim Empfänger, anschaulich schilderte. Sehr offen sprach er auch den aktuellen, von der Sensationspresse dankbar aufgegriffenen Vorfall im Klinikum in Bremerhaven an. Dort war es nachweislich
zu Unregelmäßigkeiten bei der Hirntoddiagnostik einer Frau gekommen. Sehr wichtig und richtig war es, an dieser Stelle den Sachverhalt kompetent von der medizinischen Seite aus zu erklären.
Während den beiden Vorträgen herrschte ausgesprochene Ruhe im Saal, was auf ein großes Interesse der jungen Zuhörerschaft an dem Thema schließen ließ. Eigentlich sollte im Anschluss an die Ausführungen von Dr. Probst Klaus Schmitt`s Tochter Caroline, als Betroffene (nierentransplantiert, Lebendspende der Mutter) von ihren persönlichen Erfahrungen mit der Dialyse, der Transplantation
und schließlich ihrem Leben danach erzählen. Leider musste ihr Vortrag krankheitsbedingt ausfallen. So sprang ihre Mutter Hanna kurzerhand für sie ein und schilderte die Dinge aus ihrer ganz persönlichen Sicht. Unter dem Aspekt: „Ich schenk dir eine
Niere“, berichtete sie sehr eindrucksvoll und emotional über die schlimme Krankheit ihrer Tochter, über Angst, Kummer, Hoffen und Bangen und schließlich ihre Nierenspende, die Caroline vor knapp sieben Jahren ein neues, zweites Leben schenkte. Nachdem der „Bo Flower Rap-Song“ ein zweites Mal erklang, diesmal zum Mitlesen, blieb noch ausreichend Gelegenheit um noch offene Fragen mit den Referenten zu klären.
Lediglich ein Schüler und eine Schülerin machten davon Gebrauch. Nach dem eindringlichen Appell von Dr. Probst das Thema Organspende zu Hause anzusprechen, in der Familie zu diskutieren und sich zu entscheiden, konnten die beiden ersten Unterrichtseinheiten des IOS in Sachen Organspende am Gymnasium Wendalinum pünktlich um 11.15 Uhr beendet werden.
Die Schüler verließen die Aula in die wohlverdiente Pause, jedoch nicht ohne sich mit Organspendeausweisen und Infobroschüren reichlich einzudecken.
Mit dem Schul- Jahresheft 2013, sowie einem floralem Frühlingsboten bedankt, verabschiedete sich das Referententeam, das im Laufe der nächsten Jahre, wie Frau Didas anklingen ließ, wohl noch öfter Gast in diesem renommierten St. Wendeler Gymnasium sein wird!
Hanna Schmitt